Praktikum Netzemulation eines Netzwerks mit dem RIP-Protokoll
Sie sollten vorab das Einführungspraktikum zu Kathara und das Statische-Routing absolviert haben.
Es wird in diesem Versuch die freie Routingsoftware FRR/Quagga verwendet. Lesen Sie vorab den verlinkten Versuch zu FRR/Quagga um einen Überblick über den Einsatz in Kathara zu erhalten. Der Versuch muss nicht nachvollzogen werden. Das FRR/Quagga-Manual wird i.d.R. nicht benötigt.
Die Voreinstellung für integrated-vtysh-config
hat nur beim Schreiben einer Konfiguration einen Einfluss auf die verwendeten Konfigurationsdateien.
Die verwendete Version RIPv2 arbeitet mit der Multicastadresse 224.0.0.9.
Der eigentliche Versuch Kathara-RIP ist schrittweise nachzuvollziehen. Nachfolgend ist eine Zusammenfassung der abzuarbeitenden Schritte gegeben.
Stubnetz mit Borderrouter
Grundzustand
- im Netz sind alle Schnittstellen schon konfiguriert
- Konfigurationsdateien der Routingdaemons liegen in
/etc/frr
bereit (daemons, frr.conf, vtysh.conf), der Daemon ist aber noch nicht gestartet
RIP aktivieren
Für das Netz 100.1.0.0/16 soll das Routingprotokoll RIP aktiviert werden. Die aufgebauten Verbindungen sind zu analysieren:
- Lab starten und Prüfung der direkten Verbindungen von r4 zu r1 und r2
- Anzeige der Routingtabelle von r4
- Anzeige der Konfigurationsdatei:
cat /etc/frr/frr.conf
- Start der Routingdaemons für r1-r4 (
systemctl start frr
) - Nach welcher Zeit ist die Routingtabelle von r4 aktualisiert? Erneute Prüfung der Verbindung zu r2.
- Anzeige eines RIP-Paketes auf r4:
tcpdump -tenni eth2 -v
und Vergleich mit der Routingtabelle. - Lassen Sie sich den Weg zu
100.1.2.1
anzeigen - Starten der FRR-Shell:
vtysh
- Anzeige der Routingtabelle des FRR-Daemons per
show ip route
. Welche Routen kamen von RIP? - Anzeige der RIP-Routingtabelle: per
show ip rip
. Was bedeutet der Eintrag C(r)?
Statische Route von r5 zum RIP-Netz
Das RIP-Netz (100.1.0.0/16) soll über Borderrouter r5 mittels statischer Route an das Internet angeschlossen werden. Diese Route soll im Netz per RIP propagiert werden. Überlegen Sie sich dazu allgemein die notwendigen Schritte.
Folgende Schritte durchzuführen:
- Anzeige der Routingtabelle für r5. Was bedeutet das Ergebnis?
- Konfiguration einer Route von r5 zum RIP-Netz.
- Anzeige des Weges von r5 zu
100.1.2.1
. Wird der Rückweg funktionieren?
Standardroute ins Internet
- Konfiguration einer Standardroute für r4 zu r5.
- Verteilung dieser Route über RIP:
vtysh ⏎ configure ⏎ router rip ⏎ route 0.0.0.0/0 ⏎ quit ⏎ quit ⏎ exit
- Prüfung der Aktualisierung der Routingtabelle auf r1
- Test einer externen Verbindung mittels z.B.:
ping 1.1.1.1
Reorganisation bei Verlust einer Verbindung
- Anzeige der Verbindung von r1 zu r3 per traceroute
- Analyse des Routingeintrages zum Netz 100.1.0.8/30 auf r4
- Trennung der Verbindung r1 – r3 (r1: ip link set eth1 down)
- Analyse des Routingeintrages zum Netz 100.1.0.8/30 auf r4
- Prüfung der Reorganisation auf r1 mittels
traceroute
zu r3 - Anzeige der Routingtabelle auf r1
Beispiele für Netzkonfigurationen unter Linux:
ifconfig eth0 195.11.14.5/24 up
route add default gw 195.11.14.1 dev eth0
route add -net 200.1.1.0/24 gw 100.0.0.10 dev eth1
ip route add default via 100.2.0.2
Fakultativ
- Analysieren Sie die RIP-Informationen mittels Wireshark. Finden Sie die Pakete mit den aktualisierten Pfaden.
Auf dem Host:
vdump A | wireshark -i - -k
(wobei A das gewünschte Segment aus dem Versuch ist) - Konfigurieren Sie den Versuch so um, dass alle Routing-Einstellungen beim Start aktiv sind. Nutzen Sie ggf. die Dokumentation aus Quagga
- Sie können Netzwerke auch mittels einer GUI eingeben und das Ergebnis dann als Archiv downloaden, siehe Netkit Lab Generator. Der Vorteil zur direkten Eingabe liegt m.E. mehr in der Möglichkeit der grafischen Darstellung des Versuchs als in der einfacheren Eingabe.
Letzte Änderung: 11. February 2024 09:19