Die Erforschung der Erdzeichnungen von Nasca
1926
Der peruanische Archäologe Mejia Xesspe entdeckt die Geoglyphen.
Dreizehn Jahre später veröffentlicht er seine Theorie, nach der
die Linien religiös-zeremonielle Straßen sein könnten.
1941
Der amerikanische Kulturhistoriker Paul Kossok beobachtet an einem 21. Juni,
dem Tag der Wintersonnenwende, dass eine der langen Linien
fast genau in Richtung Sonnenuntergang zeigt. Er kommt zu dem Schluss, dass
die Linien eine astronomische Bedeutung haben müssen und nennt die
Hochebene "Das größte Astronomiebuch der Welt".
1946
Dr. Maria Reiche beginnt auf Bitten von Kossok ihre Arbeit auf der Hochebene.
Auch sie ist von einem astronomischen Hintergrund überzeugt und
glaubt in der Hochebene eine riesige Kalenderanlage zu erkennen. Dies würde
im Einklang mit spanischen Chroniken des 16. Jahrhunderts stehen, wonach
die Peruaner im Besitz eines auf genaue Himmelsbeobachtungen gegründeten
Kalenders gewesen sein müssen.
1968
Der amerikanische Astronom Gerald Hawkins wertet in einem begrenzten
Gebiet der Pampa Messungen mit Theodoliten aus und verwirft aufgrund seiner
Ergebnisse die Kalendertheorie. Da seine Untersuchungen jedoch ohne einen
strengen geodätischen, astronomischen und vor allem statistischen Ansatz erfolgten,
erntete er international viel Kritik.
Anfang der 80er Jahre
Aveni und Urton führen statistische Untersuchungen in der Pampa von
Nasca, auf durchgehend höherem Niveau als Hawkins, durch, und kommen
zu dem Schluss: "In sum, then, were we to reformulate a hypothesis most consistent
with the data, it would be hybrid of the walking, the agriculture, and the
astronomical hypotheses."
1994
In Dresden wird der Verein "Dr. Maria Reiche - Linien und Figuren der
Nasca-Kultur in Peru" e.V." gegründet und wenig später
das Forschungsprojekt "Nasca" an der HTW Dresden ins Leben gerufen,
mit dem Ziel, die Forschung von Maria Reiche fortzuführen und ihr Erbe zu bewahren.
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