Maria Reiche-Grosse wird am 15. Mai 1903 als erstes Kind des Amtsgerichtsrates
Dr. Felix Reiche-Grosse und seiner Frau Elisabeth in Dresden geboren.
Ihre Kindheit verbringt sie zusammen mit den jüngeren Geschwistern
Renate und Franz in der Zittauer Straße. Hier, im Garten des
Hauses, beginnt schon zeitig das Interesse an naturwissenschaftlichen
Beobachtungen. Mit 13 Jahren besucht Maria die Städtische Studienanstalt
in der Weintraubenstraße, das heutige Romain-Rolland-Gymansium.
Dankbar wird sie sich noch später an ihre Schuljahre erinnern:
"Meine alten Lehrer würden es mir im Himmel niemals
verzeihen, wenn ich diese Zeit vergessen würde. Das Ergebnis
meiner heutigen Arbeit stammt aus dieser Grundlage der Erziehung...".
Im Jahr 1922 schreibt Maria Reiche sich an der Technischen Hochschule
Dresden ein. Zwei Semester studiert sie an der Hamburgischen Universität. Die höhere
Lehramtsprüfung legt sie 1928 in den Fächern Mathematik,
Physik, Philosophie, Pädagogik und Geografie ab. Es folgen
unsichere Jahre. Maria erhält nur immer wieder Aushilfeanstellungen.
Außerdem beginnt in Deutschland der Nationalsozialismus Einzug
zu halten. Da kommt das Stellengesuch des deutschen Konsuls Tabel in Cusco
nach einer Hauslehrerin gerade recht. Sie bewirbt sich und wird
unter 80 Bewerberinnen ausgewählt. Im Dezember 1931 reist sie voller
Erwartungen nach Peru, wo sie im Februar 1932 eintrifft.
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